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Station vier / Caspar

Palmer / Galerienhaus 3.0

Caspar bewegt sich auf einem Feld zwischen Outsider-Kunst und Konzept. Er malt, zeichnet und installiert mit vorgetäuschter Naivität einen intellektuell reflektierten Bilderkosmos, in dem sich Beobachtungen seiner unmittelbaren Umgebung mit Interpretationen von Gelesenem oder Fantasiertem treffen.

Die Figurationen erscheinen intim, sinnlich und provokant. Sein Umgang mit Bildern ist lässig und pedantisch zugleich. In einem Brief schreibt er: „Ich mache keine Kunst, ich mache Erfahrungen und packe sie in Bilder.“

Zum ersten Mal seit fast drei Jahrzehnten sind überhaupt wieder Werke des als Gaspard Jérôme Dubois in Lyon geborenen Künstlers öffentlich zu sehen, einem Autodidakten, der mit nicht einmal zwanzig Jahren quer durch Amerika reiste und in New York auf Andy Warhol traf – kurz vor dessen Tod. Er blieb drei Jahre und beteiligte sich an Gruppenausstellungen.

Sein Weg führte dann zunächst zurück nach Frankreich – Paris – und schließlich nach Deutschland, wo Köln, Berlin und München weitere Lebensstationen waren. Seit einem schweren Unfall lebt er völlig zurückgezogen auf der schwäbischen Alb.

Die Ausstellung kam erst nach der Zusage zustande, als Galerist seine Handlungsanweisungen zu befolgen. Sie verlangen unter anderem eine zeitlich gegliederte Präsentation und eine Weihnachtsbaum-Aktion im Dezember, bei der vor allem „unterprivilegierte Exemplare“ gezeigt werden sollen.

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