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Station sieben / Mike MacKeldey : Bohne & Kleid

Palmer / Galerienhaus 3.0

Mike MacKeldey lässt wüste Gebärden auf kultivierte Malerei prallen. Sein bevorzugtes Feld ist das Porträt – weit aufgefasst. Bei der Wahl der Vorbilder gibt es keine inhaltlichen Wertungen, das Gesicht Hitlers ist ihm genauso Bildgrund, wie das aus einem ethnologischen Lexikon oder aus einem historischen Gemälde.

Malerei ist für ihn wie ein Spiel. Tabus erkennt er nicht an, die Herrschaft des Verstandes ebensowenig. Wildheit und Intuition siegen über Kalkül und Absicherung. Wenn ihm die als „Untergründe“ verstandenen Porträts zu „gelungen“ erscheinen, attackiert er sie im Fortgang besonders heftig.
Mit seinen verwandelten Figuren, freien Formen und Strukturen hält Mike MacKeldey dennoch liebevolle Zwiesprache. Die seltsamen, auf die Leinwand gemalten oder gezeichneten Namen, Titel oder andere Schriftfetzen – Einflüsterungen höherer (oder niederer) Wesen – werden zu prägenden Bildbestandteilen. Was an kindliche Lust am Überkritzeln erinnert, dient der Mehrschichtigkeit, Freiheit und Autonomie der Malerei.
Groteske Sprengsätze als Gegenpol zum Konzeptionellen.

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