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Der Sekt muss weg

Die unruhigen Nächte des Dr. Fabian

(Aus dem ersten Kapitel des ersten Buches)

Dr. Alexander Fabian war unkonzentriert. Er hatte den Finger im Einschussloch an der linken Schläfe eines menschlichen Schädels stecken – männlich, Alter zirka fünfzig Jahre –, als ihm plötzlich seine Mutter in den Sinn kam.

Früher, wenn sein Bruder Jens bei Tisch in der Nase bohrte, schlug sie ihm mit dem hölzernen Kochlöffel auf den Handrücken, und zwar dermaßen, dass der Bruder mit einem gellenden Schrei die Hand zurück zuckte und mehr als einmal gegen die Tischkante knallte. Wimmernd griff er dann zur Nase und versuchte das Blut zu halten, das in den Kartoffelsalat tropfte.

Der kleine Alexander wartete immer auf den Moment, da der Finger des Bruders abbrechen und im Nasenloch stecken bleiben würde.

Dazu war es nie gekommen.

Aber jetzt wusste Dr. Fabian, dass seine besten Jahre als Pathologe vorbei waren.

 

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